"Mehr Serien, mehr Filme, mehr Schweiz" - Artikel von Nationalrätin Lilian Studer

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"Mehr Serien, mehr Filme, mehr Schweiz" - Artikel von Nationalrätin Lilian Studer

Ein kleiner Anteil am Umsatz der Streamingdienste soll in inländische Kunstschaffende investiert werden: Nationalrätin Lilian Studer erläutert das Ja der EVP zum Filmgesetz.

Filme und Serien werden zunehmend im Internet zum Abruf angeboten. Während jedoch inländische Fernsehsender von ihrem Umsatz in das Schweizer Filmschaffen investieren müssen, besteht für die Streamingdienste keine solche Investitionspflicht. Das neue Filmgesetz, über das wir am 15. Mai abstimmen, will dies ändern. Die EVP-Delegierten sagten Ja zur Änderung des Filmgesetzes und damit zur Unterstützung der Schweizer Kulturschaffenden.

Mit dem geänderten Bundesgesetz über die Filmproduktion und Filmkultur sollen Streaminganbieter und auch ausländische Fernsehsender mit Schweizer Werbefenstern verpflichtet werden, vier Prozent ihres in der Schweiz erwirtschafteten Umsatzes in das Schweizer Filmschaffen zu investieren. Schweizer Fernsehsender kennen diese Investitionspflicht schon heute. Nun sollen gleich lange Spiesse geschaffen werden. Schätzungen zufolge werden durch die Erweiterung der Investitionspflicht 18 Millionen Franken zusätzlich in die schweizerische Filmproduktion fliessen. Eine Investitions- oder sogar eine Abgabepflicht für das heimische Filmschaffen kennen bereits einige Länder in Europa u.a. Frankreich, Griechenland, Italien, Spanien oder Deutschland. 

Mit diesem Gesetz wird keine zusätzliche Abgabe oder Sondersteuer erhoben. Vielmehr geht es darum, im internationalen Markt mithalten zu können mit Ländern, die eben eine solche Investitionspflicht kennen und in denen diese Filme dann auf Streamingportalen gezeigt werden. Warum soll nicht ein kleiner Anteil des Umsatzes, der am Schweizer Markt erwirtschaftet wurde, in unsere inländischen Filmschaffenden oder in gute Ideen investiert
werden? Erfahrungen aus dem Ausland zeigen, dass die Einführung keine Erhöhung der Abopreise ergeben hat. Netflix erhöht seine Preise in der Schweiz auch so.

Zusätzlich sollen Streamingdienste verpflichtet werden, mindestens 30 Prozent Inhalte anzubieten, die in Europa produziert wurden. Diese Voraussetzung erfüllen die meisten Streaminganbieter ohnehin bereits. Die EVP fassten an ihrer Delegiertenversammlung im März mit 79 Ja zu 12 Nein die Ja-Parole.

 

Text: Lilian Studer, Nationalrätin
Erschienen in der April-Ausgabe des EVP-Mitgliedermagazins AKZENTE

 

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